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Polling (bei Mühldorf am Inn)

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Wappen Deutschlandkarte
Polling (bei Mühldorf am Inn)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Polling hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 13′ N, 12° 34′ OKoordinaten: 48° 13′ N, 12° 34′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Mühldorf am Inn
Verwaltungs­gemeinschaft: Polling
Höhe: 410 m ü. NHN
Fläche: 43,85 km2
Einwohner: 3368 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 77 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84570
Vorwahlen: 08630, 08631, 08633, 08638
Kfz-Kennzeichen: MÜ, VIB, WS
Gemeindeschlüssel: 09 1 83 136
Gemeindegliederung: 4 Gemarkungen und 65 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Monhamer Weg 1
84570 Polling
Website: www.gemeinde-polling.de
Erster Bürgermeister: Lorenz Kronberger (UWG)
Lage der Gemeinde Polling im Landkreis Mühldorf am Inn
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Karte
Kuratiekirche Mariä Heimsuchung, Pfarrverband Flossing

Polling ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Polling.

Polling liegt in der Planungsregion Südostoberbayern, etwa drei Kilometer südöstlich von Mühldorf und wird durchflossen vom Hirschbach.

Gemeindegliederung

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Polling ist die zweitgrößte Flächengemeinde des Landkreises Mühldorf a. Inn. Die Gemeinde unterteilt sich in die Gemarkungen Polling, Flossing, Grünbach und Forsting. Sie hat 65 Gemeindeteile, davon 1 Pfarrdorf (Oberflossing), 3 Kirchdörfer (Annabrunn, Grünbach, Polling), 7 Dörfer (Ehring, Forsting, Monham, Moos, Seeor, Unterflossing, Weiding) sowie die Weiler und Einöden:[2][3]

Im Jahr 1123 werden ein Ruprecht und Engelschalk von Polling und damit auch der Ort selbst erstmals urkundlich erwähnt. Der älteste Ort in der Gemeinde ist das bereits 788 erwähnte Flossing. Die katholische Kuratiekirche Mariä Heimsuchung in Polling ist eine spätgotische einschiffige Anlage des 15. Jahrhunderts, barockisiert durch Franz Alois Mayr 1758[4], sie ist dem Pfarrverband Flossing zugehörig. Das Dorf Polling gehörte zum Rentamt Burghausen und zum Landgericht Mörmoosen des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen

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Am 1. Januar 1970 wurde die Gemeinde Forsting eingegliedert. Am 1. Juli 1970 kam Grünbach hinzu. Flossing folgte am 1. Januar 1972.[5]

Einwohnerentwicklung

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  • 1861: 530 Einwohner[6]
  • 1970: 1911 Einwohner (incl. Eingemeindung Grünbach und Forsting)
  • 1987: 3019 Einwohner (incl. Eingemeindung Flossing)
  • 1991: 3141 Einwohner
  • 1995: 3309 Einwohner
  • 2000: 3416 Einwohner
  • 2005: 3474 Einwohner
  • 2010: 3352 Einwohner
  • 2015: 3310 Einwohner
  • 2018: 3328 Einwohner

Die Gemeinderatswahl 2020 erbrachte folgende Sitzverteilung:[7]

Erster Bürgermeister ist seit 2014 Lorenz Kronberger (bis 2020 CSU, ab 2020 UWG). Sein Vorgänger war Hans Schmidbauer (CSU).

Gemeindesteuereinnahmen

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Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2006 3.560.000 Euro, davon waren 1.090.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto).

Wappen von Polling
Wappen von Polling
Blasonierung: „In Silber unter blauem Schildhaupt, darin ein silberner Lilienstängel, ein schreitender roter Hirsch.“[8]
Wappenbegründung: Der ehemals größte Grundherr im Ort war das Kloster Raitenhaslach, symbolisiert durch den Lilienstengel. Der rote Hirsch im Wappen steht für das ehemalige Ortsgeschlecht der Pollinger von Polling.

Gemeindepartnerschaften

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bodendenkmäler

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In Polling befindet sich die operative Niederlassung des Funsportclub Polling e. V. (VR-Nr. 30703). Zweck des Vereins ist die Förderung der Hand-Auge-Koordination und Teamfähigkeit der Spieler mittels legalem, beaufsichtigtem Betrieb der Sportarten Paintball, Lasertag und Softair.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

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1998 gab im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sechs, im produzierenden Gewerbe 1093 und im Bereich Handel und Verkehr 226 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 132 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 1032. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen, im Bauhauptgewerbe acht Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 119 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2782 ha. Davon waren 2220 ha Ackerfläche und 560 ha Dauergrünfläche.

Der Ort Polling ist erschlossen über die Kreisstraße MÜ 11. Die Gemeindeteile Ober- und Unterflossing sind über die Staatsstraßen 2092 und Staatsstraße 2355 erschlossen. In die Kreisstadt Mühldorf a. Inn sowie in die Nachbarortschaft Tüßling im Landkreis Altötting führen ausgebaute Radwege. Radwegverbindungen in die Ortsteile der eigenen Gemeinde fehlen. Nächstgelegener Bahnhof im östlichen Gemeindegebiet ist der Bahnhof Tüßling, im westlichen Gemeindegebiet der Bahnhof Mühldorf (Obb.)

2012 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 108 Kindergartenplätze mit 93 Kindern
  • Volksschulen: eine mit zwei Standorten (Polling und Flossing), elf Lehrern und 134 Schülern

Polling liegt an der Strecke des Radpilgerweges Benediktweg, der im August 2005 eröffnet wurde. Im Gemeindeteil Annabrunn steht die Wallfahrtskirche Hl. Mutter Anna.

Persönlichkeiten

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Eine angebliche Marienerscheinung im Gemeindeteil Unterflossing sorgte im Jahre 2018 für einige Aufregung, die Katholische Kirche distanzierte sich allerdings.[10][11]

Commons: Polling (bei Mühldorf am Inn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Polling in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 20. Mai 2021.
  3. Gemeinde Polling, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  4. Denkmalliste für Polling (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 525.
  6. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  7. Kommunalwahl 15. März 2020. Abgerufen am 18. Dezember 2020.
  8. Eintrag zum Wappen von Polling (bei Mühldorf am Inn) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  9. Die Märtyrer von Tokwon, Bruder Basilius (Martin) Hauser (Memento des Originals vom 24. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.seligsprechung.ottilien.de – (Missionsbenediktiner)
  10. Hunderte zu angeblicher Marienerscheinung in Bayern erwartet. Süddeutsche Zeitung, 16. März 2018, abgerufen am 26. August 2020.
  11. Hunderte zu angeblicher Marienerscheinung in Bayern erwartet